Stolpersteine für Barmstedt

27. März 2025

Am Dienstagabend lud die AG Stolpersteine für Barmstedt in unsere Pausenhalle ein, wo in Form einer Gedenkveranstaltung auf die kommende Stolpersteinverlegung am 10. April vorbereitet wurde.

Als „Schule mit Courage“ und als Europaschule sind uns derartige Kooperationen und Veranstaltungen, die „Gegen das Vergessen“ angehen, besonders wichtig und dies zeigte sich auch in der Pausenhalle: Jeder Platz war besetzt, teilweise mussten Schüler:innen stehen.

Die 90-minütige Veranstaltung erinnerte an die Historie der Zwangsarbeit in Barmstedt und wurde durch Redebeiträge, Musik und Theater ergänzt.

Musikalisch wurde der Abend durch den Jazz-Pianisten Rainer Schnelle eingerahmt.

´Helmut Welk von der Arbeitsgemeinschaft eröffnete die Veranstaltung und hob die Wichtigkeit des Erinnerns besonders hervor. Das betonte auch unserer Schulleiter Herr Skendzic und verwies darauf, wie wenige Zeitzeug:innen dies heute noch für uns übernehmen können.

Bürgermeisterin Heike Döpke zeigte sich über die Veranstaltung und die Beiträge unseres Gymnasiums begeistert und betonte zudem die Bedeutung der Zwangsarbeit für Barmstedt.

Luzian Bucke der AG Stolpersteine für Barmstedt illustrierte im Anschluss, welche prägnante Rolle die Zwangsarbeit in Barmstedt spielte. Dabei erläuterte er auch den Lebens- und Leidensweg der Frauen, für die die geplanten Stolpersteine verlegt werden. Dabei handelt es sich um die polnischen Zwangsarbeiterinnen Maria Wojciachowska und Stanislawa Lewandowska. Während über Maria Wojciachowska eine umfangreiche Krankenakte vorliegt und somit viele Informationen erschlossen werden konnten, gibt es von Stanislawa Lewandowska kaum Unterlagen. Sie wird jedoch in der Schrift „Zwangsarbeiter in einer kleinen Stadt – Barmstedt 1940-1945” von Gerhard Hoch erwähnt und ist am 12. Juli 941 verstorben. Beide Zwangsarbeiterinnen mussten bei der Firma Zeigmeister arbeiten, dort befindet sich heute die Meierei.

Nach dem Vortrag von Herrn Bucke beeindruckten uns die DSP-Kurse des 10. Jahrgangs unter der Leitung von Herrn Witt mit Auszügen aus der Inszenierung „Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute“ von Jens Raschke. Dabei wird aus der Tierperspektive die systematische Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten thematisiert und gleichzeitig Mut gemacht, Haltung zu zeigen. Der 10. Jahrgang erweckte die Tiere im Zoo mit ihren unterschiedlichen Haltungen zum Leben und setzte so ein Zeichen gegen Gleichgültigkeit und das Wegschauen.

Insgesamt war die Gedenkveranstaltung ein Moment des Innehaltens und der gemeinsamen Reflexion. Wir bedanken uns bei der AG Stolpersteine für Barmstedt für die Kooperation.

Die Verlegung der Stolpersteine findet am 10. April um um 10.45 Uhr in der Gebrüderstraße, auf Höhe des Kindergartens, statt. Die Stolpersteine werden bewusst vor der ehemaligen Einfahrt der Firma Zeigmeister verlegt, um an die Zwangsarbeit dort zu erinnern. Ein wichtiger Termin, zu dem hoffentlich viele Interessierte erscheinen werden, um gemeinsam ein weiteres Zeichen zu setzen.